Aufruf/Plakat/Flyer:
Start – Ziel:
14 Uhr vor dem Amt Brück (Ernst-Thälmann-Straße 59, 14822 Brück) – 17 Uhr am Bahnhof Borkheide

Route:
Amt Brück – Brück Ausbau – Neuendorf – Borkheide

Aufruf:
Liebe Friedensbewegte,
Es ist Krieg. In 41 Ländern der Welt. Auch in der Ukraine.
Ein Krieg von 41 bewaffneten Konflikten und Kriegen weltweit. Uns ist bewusst, dass unterschiedliche Auffassungen darüber bestehen, wie dieser sowie andere Kriege und bewaffnete Konflikte beendet werden könnten oder sollten.
Was kann ich tun?
Wir möchten alle, die für Abrüstung und zivile Konfliktlösungen stehen, einladen, am Ostersonntag, den 17.April 2022 am „Osterwandeln“ am Rande des Truppenübungsplatzes (TrÜbPl) Lehnin teilzunehmen. Es handelt sich um eine angemeldete Demonstration in der Tradition der Ostermärsche. Wir werden gegen 14 Uhr am Amt Brück starten und uns von dort aus entlang der Straße des Friedens auf den 9 km langen Weg über Neuendorf nach Borkheide machen.
Je nach Ausdauer und Lust könnt ihr/ können Sie die ganze Strecke oder Teile davon mit uns laufen oder mit dem Fahrrad, Rollstuhl oder anderen Gefährten in Schrittgeschwindigkeit begleiten. Der gesamte Weg ist geteert. Nach jeweils 3 km werden wir eine Pause einlegen, die wir mit Hintergrundinformationen zum TrÜbPl Lehnin und zur Bürger*inneninitiative (BI) für eine zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Lehnin gestalten möchten. Dabei wird es, wie auf der gesamten Wanderung, Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch geben.
Die BI freut sich auf euch/ Sie! Wir bitten darum, getestet zu kommen und im Falle von Corona-Symptomen und/oder Kontakt zu Infizierten nicht teilzunehmen. Bitte haltet/halten Sie während der Wanderung einen Mindestabstand von 2 m ein. Für noch besseren Schutz empfehlen wir zumindest während der Halte das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
Wofür stehen die Veranstaltenden?
Wir lehnen das 100-Milliarden-Euro-Sonderpaket für die Bundeswehr und die Erhöhung des Verteidigungsetats auf 70 Milliarden Euro jährlich ab. Die Bundeswehr ist in den letzten Jahren vor allem durch Skandale mit verschwundenen Waffen und Munition sowie rechtsradikalen Strukturen inklusive sogenannter „Todeslisten“ aufgefallen; hier ist Aufklärung dringend nötig.
Wir fordern zudem die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesregierung sowie 100 Milliarden für
- zivile Krisenprävention, Konfliktlösungen und Friedenskonsolidierung
- zivile Mittel der Konfliktbearbeitung und zivile Schutzmaßnahmen
- die Erforschung und Verbreitung von Wissen um historische und aktuelle Formen des gewaltfreien Widerstandes im Kontext von bewaffneten Konflikten und Kriegen
- eine klimafreundliche Friedenspolitik sowie eine Frieden sichernde Klimapolitik
Wir fordern ein diplomatisches Hinwirken der Bundesregierung auf die Abschaffung der aktuellen Verteidigungspflicht aller in der Ukraine lebenden Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren. Wir lehnen diese Form der geschlechtsspezifischen Diskriminierung ab; sie stellt außerdem eine eindeutige Menschenrechtsverletzung dar. Der Überfall auf die Ukraine ist ein Verbrechen und ein eklatanter Bruch des Völkerrechts durch die russische Staatsführung. Niemand soll in einem Krieg kämpfen müssen! Die selbstbestimmte Ausreise für alle, die nicht in diesem Krieg kämpfen möchten, muss legalisiert werden.Wir fordern den Schutz sowohl ukrainischer als auch russischer und generell aller Kriegsdeserteur*innen in Deutschland.
Was will die BI für die zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Lehnin?
Der TrÜbPl Lehnin wird aktuell überwiegend militärisch genutzt, jedoch besteht auch eine teilweise zivile Nutzung. Das Deutsche Rote Kreuz führt dort z.B. zivile Übungen durch. Ende 2015 wurden zudem zeitweise knapp 180 Geflüchtete in der Fläming-Kaserne untergebracht. An diese Beispiele der zivilen Nutzung möchten wir mit unseren friedens- und klimapolitischen Forderungen anknüpfen, da wir sie für Schritte in die richtige Richtung halten. Wir fordern die Prüfung der vorübergehenden Unterbringung von Geflüchteten in der Fläming-Kaserne bei Einstellung des militärischen Betriebs um die Re-Traumatisierung von Kriegsflüchtlingen durch Schussübungen, Einzäunung und Wachschutz zu vermeiden. Langfristig sollten die Kasernengebäude zu Wohnungen um-/ausgebaut werden und dabei zusammen mit anderen Wohnmöglichkeiten im Landkreis zu einer dezentralen und integrativen Unterbringung aller Schutzsuchenden beitragen.